In Seligenthal befindet sich die älteste Franziskanerkirche nördlich der Alpen. Die Kirche trägt den Namen „St. Antonius“. Die Franziskanerkirche wurde im Jahre 1231 von Graf Heinrich Sayn aus Blankenberg und seiner Frau Mechthild von Landsberg ursprünglich als Einsiedelei gegründet. Erst im Jahre 1255 wurde die Klosterkirche geweiht.
Im Jahre 1647 brannte die Klosterkirche und der umliegende Kloster in Seligenthal ab.
1654 erhielt der Minoritenorden das Klostergebäude mit der Aufgabe, dort eine Schule einzurichten. Sie gründeten eine Niederlassung in der Klause des ehemaligen St. Annenklosters und errichteten den abgebrannten Südflügel neu. Im Jahre 1660 entstand außerdem ein neues Pfarrhaus und weitere Klostergebäude kamen im 19. und 20. Jahrhundert dazu.
Die kirchliche Entwicklung wurde 1803 durch die Auswirkungen der Säkularisation unterbrochen und das Kloster per Dekret aufgehoben. Für einige Zeit wurde die Kirche lediglich als Scheune und Stallgebäude benutzt, wodurch sie immer mehr zerfiel.
Nur durch die Treue von Gläubigen der Klosterkirche in Seligenthal führte schließlich dazu, dass St. Antonius wieder zu ihrem religiösen Ursprung zurückgeführt werden konnte. Denn erst durch eine Stiftung eines Blankenberger Geistlichen gelang der Wiederaufbau der Kirche. So wurde sie im Jahre 1854 zum neuen Pfarrsitz für die angrenzenden Ortschaften – für 100 Jahre.
1952 ist der Pfarrsitz dann in den stark angewachsenen Ort Kaldauen verlegt worden. Dadurch wurde St. Antonius bis 2009 zu einer Filialkirche von St. Marien in Kaldauen